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Hallo Ihr Lieben,

willkommen zu einer neuen kleinen Reihe von Beiträgen hier in meinem Hochzeits-Blog, in der ich Euch in loser Reihenfolge einige meiner Fotos vorstellen möchte, die mir in irgendeiner Art und Weise besonders gefallen.

Diese Fotos werden Euch, wenn Ihr den zugehörigen Blogeintrag genau lest, viel von meinem Ansatz, von meinem Antrieb in der Hochzeitsfotografie vermitteln. Ihr solltet Euch also Zeit nehmen für das Foto und den Blogeintrag, denn sie werden Euch meine Sicht der Dinge erläutern – warum ich manche Dinge so mache, wie ich sie tue.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten und die, die mich kennen, wissen auch, dass ich nicht der Mainstream-Fotograf bin, der sich bedingungslos von Hochglanz-Brautmagazinen den aktuellen Stil in der Hochzeitsfotografie aufdiktieren lässt. Vielleicht sind gerade deshalb meine Fotos so, wie ich es oft zu hören bekomme, “anders”. Weil sie zeigen, wie ich die Welt, die Hochzeit, das Paar sehe.

Deshalb werden sich einige von Euch sicherlich fragen, was gerade an dem vorgestellten Foto besonders sein soll. Genau das will ich in dieser Reihe aus meiner Sicht einmal erläutern. Es mögen Kleinigkeiten und Besonderheiten im Bild sein, eine passende Art der Bildbearbeitung oder vielleicht auch einmal die Geschichte hinter dem Bild.

Nicht alle Fotos, die ich hier zeigen werde sind geplant, nein, sogar eher die wenigsten. Oft spielt der Zufall eine nicht unbedeutende Rolle in der begleitenden Reportagefotografie. Gerade in den Hochzeitsfotos, bei denen meine Protagonisten, mein Brautpaar, aktiv am Leben teilnehmen. Wir fotografieren ja schließlich einen Hochzeitstag und sind nicht im Fotostudio. Mein Brautpaar ist oft Teil einer Menge, ein besonderer Teil, aber wiederum auch nur ein Teil. Leben findet nicht abseits statt. Und deshalb plane ich oftmals meine Fotos mitten in dieses Leben hinein. Und in diesen Fotos sind oft Kleinigkeiten das Besondere. Und das gefällt mir.

Aber seht selbst. Hier kommt mein erstes Foto.

Hochzeit von und Steffi und Christian
in Xanten-Wardt

Feier in Alpen –

das besonderre Hochzeitsfoto - Hochzeit in Xanten

Das Wetter war ziemlich bescheiden am Hochzeitstag meines Paares aus Alpen und wir wollten eine kurze Regenpause nutzen, um einige Paarfotos zu schiessen. Kurzerhand hielten wir am Xantener Hafen. Doch davon will ich Euch genauer noch später berichten, denn diese Geschichte ist ein interessantes Beispiel für die Suche nach geeigneten Lokationen für die Hochzeitsportraits.

Was fasziniert mich also so besonders an diesem Foto:

Oft positioniere ich meine Brautpaare, wie oben schon beschrieben, inmitten eines Geschehens.  Bitte Passanten zu Beteiligten zu werden, sich in unsere Situation einzufügen.  Oder wir fragen sie, mein Brautpaar in ihre momentane Beschäftigung zu integrieren. Nicht offensiv, präsent, sondern eher beiläufig, belanglos. Als Paar, dessen Anwesenheit an diesem Ort, zu dieser Zeit,  vollkommen zufällig ist. Zwar im Brautstaat, aber ansonsten völlig normal.

So auch hier, wo eine Truppe von Rentnern in den Kiesbeeten am Xantener Rheinhafen Boule spielt. Und tatsächlich, die Gruppe vertiefte sich, nach kurzen Glück- und Segenswünschen, auch wirklich wieder in ihr Spiel. Bis auf eine Mitspielerin, die sich das Glück meines Brautpaares dann doch nicht entgehen lassen wollte 🙂

Ich rätsele also nun schon einige Zeit nach einer Erklärung: Frauen sind empathischer als Männer. Sind Frauen neugieriger? Männer sind ehrgeiziger, zielstrebiger, härter und unempfindsamer was Beziehung oder Zärtlichkeit angeht. Männer nehmen Dinge in die Hand, Frauen schauen auf das, was um sie herum passiert. Männer können sich nur auf eins konzentrieren, Frauen sind multitaskingfähig. – Zufällig, aber wichtig auch der Ehering an der vorderen Hand. Der Mann ist also verheiratet. Vielleicht mit der Dame hinten links? Die so sehnsüchtig, vielleicht in Erinnerung versunken, ihren Blick auf das Brautpaar legt?

Soweit einige inhaltliche Erklärungsversuche, warum mir das Bild etwas bedeutet. Das Foto stellt Fragen, beantwortet sie nicht.

Von der Bildbearbeitung habe ich mich für eine harte Schwarz-Weiß-Variante entschieden. Zum einen, weil Wetter und Umgebung eher trostlos waren, zum Anderen aber, weil die inhaltlichen Gegensätze durch die hohen Kontraste sehr gut zum Ausdruck gebracht werden konnten.

Der Bildaufbau enthält viele Dreiecke, die das Bild dynamisch machen. Tiefenstaffelung erreichen wir durch verschiedene Betrachtungsebenen. Verschiedene Rahmungen erzählen Details, die sich zur gesamten Geschichte – zur Fragestellung verdichten.

Ihr seht, es gibt zahlreiche Ansätze ein Bild zu betrachten. Für mich ist es eines der am meisten betrachteten Bilder in diesem Jahr und nach meinem Geschmack eines meiner Highlights von 2014.

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